Mit der Dremel Moto-Saw wagt sich der gleichnamige Hersteller in ein interessantes Gebiet. Sein Produkt lässt sich nämlich sowohl stationär als Dekupiersäge genauso wie auch mobil als elektronische Laubsäge benutzen. Klingt verdammt interessant. Das musste ich mir genauer anschauen.
Dremel hat mir für diese Zwecke netterweise ein Gerät kostenlos zukommen lassen. Ich teste es im Folgenden genauer und werde es objektiv bewerten.
Technische Daten der Dremel Moto-Saw Dekupiersäge
Hersteller: | Dremel |
Leistung: | 70 Watt |
Motordrehzahl: | 1.500 – 2.250 Umdrehungen / Minute |
Hubhöhe: | 18 Millimeter |
Gewicht: | 1,1 Kilogramm |
Das Gerät
Die Dremel Motosaw erreicht mich gut verpackt. Ich öffne den Karton und prüfe den Lieferumfang. Neben der Dekupiersäge selbst finde ich noch 4 Holzsägebätter und 1 Metallsägeblatt beiliegend, einen Parallelanschlag sowie 2 Befestigungsklemmen für den Tisch. Und natürlich den grauen Tragekoffer, der gerade für ein mobiles Gerät sehr nützlich ist. Aber auch für die Aufbewahrung bei Nichtbenutzung ist dieser kompakte Koffer praktisch.Die Montage war auch ohne Anleitung schnell erledigt – eines der mitgelieferten Sägeblätter im Handumdrehen eingespannt. Sägeblätter gibt es vergleichsweise günstig nachzukaufen. Dummerweise bietet Dremel kein eigenes Rundsägeblatt im Sortiment an.
Die Dremel Motosaw verfügt über ein 2,75 Meter langes Kabel. Das sollte sowohl bei der stationären als auch vor allem der mobilen Nutzung ausreichen und dir genügend Bewegungsfreiheit geben.
Löblich: für präzise Schnitte spendiert der Hersteller dem Dremel Modell noch einen Werkstückniederhalter der störende Vibrationen unterbinden soll. Die Produktbeschreibung gibt für die Dremel Motosaw eine Sägehöhe von 18 Millimetern an, was für die meisten Arbeiten ausreichend sein sollte.
Ich nehme die Säge heraus. Ein Punkt ist mir dabei gleich aufgefallen: es liegt in der Natur der Sache, dass der Kompromiss aus tragbarer Laubsäge und Dekupiersäge ein deutlich leichteres Gewicht und nicht gerade einen Alu-Guss Körper voraussetzt. Wer will schließlich schon mehrere Kilo mit der bloßen Armkraft halten und führen? Das hatte ich schon erwartet. Mit seinem 1,1 kg Plastikkorpus fällt die Dremel Moto-Saw nun aber doch überraschend leicht aus – fast ein Federgewicht. Wie sich das wohl auf den Sägelauf auswirkt? Das werde ich im Folgenden Sägetest genauer untersuchen.
Die Dremel Moto-Saw Dekupiersäge im Sägetest
Ich starte den Sägetest. Die Dremel Motosaw kommt mit einer eingebauten Regel-Elektronik daher, die stufenlos zwischen 1.500 und 2.250 Hübe pro Minute wechseln kann. Das ist praktisch: denn so kannst du deine Sägeleistung optimal an das verwendete Material des Werkstücks anpassen und verhinderst zu schwache Sägekraft oder wiederum zu kraftvoll gesägte und ausfranzende Schnittkanten. Der Hubweg des Sägeblattes wird mit 8 Millimetern angegeben.
Der Sägeblatteinsatz und -wechsel geht auch schnell von der Hand und sollte auch von Laien zu bewerkstelligen sein. Lediglich ein kleiner Hebel muss umgelegt werden um das eingehängte Sägeblatt zu fassen und zu spannen.
Natürlich ist der Sägetest am Ende entscheidend. Ich habe dafür verschiedene Holzarten und Holzdicken probiert. Ich starte den 70 Watt starken Motor der Dremel Motosaw Dekupiersäge und beginne mit den ersten Arbeiten im stationären Modus. Den Anfang macht 5 Millimeter starkes Sperrholz, was für die kleine Maschine absolut kein Problem ist. Auch 8 Millimeter dickes und härteres Buchholz sägt sie anstandlos. Ich arbeite mich langsam hoch bis zu 17 Millimeter dickem Fichtenholz. Hier muss ich ab und zu das Werkstück am Schnittpunkt vor und zurück bewegen, komme aber mit etwas Geduld letztendlich durch.
Der Sägeschnitt kann sich sehen lassen. Das Sägeblatt fährt vibrationsarm durch das Holz. Die Schnittkanten franzen nicht aus – sofern du unter der vorgegebenen Sägehöhe von maximal 18 Millimetern bleibst. Über dieser Grenze wird es relativ schnell unsauber und das Schieben des Holzes durch das Sägeblatt ein zähes Unterfangen.Zwei kleine Wermutstropfen gibt es dennoch: die Dekupiersäge klemmt im stationären Modus mit den mitgelieferten Plastikklemmen nicht wirklich fest am Tisch. Für dauerhaftes Arbeiten solltest du die Befestigung auf jeden Fall öfter nachjustieren. Hier empfehle ich langfristig auf eine eigene Lösung zurück zugreifen.
Da die Säge mit dem Werkstisch fest verbunden ist und sich dieser nicht neigen lässt, sind leider keine Winkelschnitte möglich. Dessen solltest du dir vor dem Kauf auf jeden Fall bewusst sein.
Nun teste ich den mobilen Modus. Ähnlich wie eine handliche Laubsäge spielt sie ihre Flexibilität hier voll aus: Die Bedienung ist kinderleicht. Und so gelangst du auch an schwer zugängliche Orte, was in meinen Augen für Modellbauer sehr interessant sein dürfte. Sicherlich benötigt es hier ein ruhiges Händchen. Auch der Sägeschnitt ist nicht ganz so fein, wie im stationären Modus – aber dennoch ordentlich. Allein für dieses interessante und wirklich zu Ende gedachte Hybridkonzept kann man den Hersteller loben. Insgesamt gefällt mir die Sägequalität aber gut: klar, bei der Verarbeitung aus Plaste und in dem Preissegment kann es natürlich nicht mit der Sägequalität eines Primus aus dem Hause Hegner mithalten. Aber das ist auch keinesfalls ihr Anspruch. Die Einsatzgebiete und Zielgruppe sind ganz andere: Die Dremel eignet sich hervorragend für Hobbybastler, Handwerker kleinerer Projekte, Feinmechaniker und Modellbauer (besonders der portable Modus der Dekupiersäge). Die Dremel Moto-Saw schlägt sich erstaunlich wacker. Auch die Sägegeschwindigkeit geht in Ordnung, wenn man seinen Vorschub entsprechend darauf anpasst.Die Lautstärkeentwicklung wurde von vielen Bastlern oft bemängelt. Ich empfinde sie als leicht überdurchschnittlich aber bei weitem nicht störend. Da gibt es deutlich lautere Maschinen am Markt.